Einen Tag fuhren wir noch mit den Mopeds in die Berge. Das Ziel ist einfach immer in Richtung Gunung Agung, dem 3142m - Vulkan der über Bali thront und auch als Sitz der Götter gilt. Die ganze Insel ist mehr oder weniger von diesem Berg geprägt. Im Osten Balis sind es vom Strand meist nur wenige hundert Meter bis die Berge anfangen und steil ansteigen. Als der Gunung Agung 1963 ausbrach waren hier auch die meisten Opfer zu beklagen. Teilweise sieht man auch noch große Flächen mit erstarrter Lava im Osten der Insel. Trostlose Stellen wo noch kein Halm wieder wächst. Am Fuße des Berges besuchten wir ein Dorf (ich nehme an es war ein Teil von Manggis). Wir trafen auf Schüler der ersten Klassen die wahrscheinlich auf dem Weg nach hause waren. Die Kinder hatten alle eine einheitliche Kleidung an. Dies ist in Bali normal, die Farben sind von Stadt zu Stadt unterschiedlich. Sollte bei uns auch mal eingeführt werden. Jedenfalls waren die Kinder alle sehr nett und grüßten freundlich. Die meisten können schon etwas englisch. Von einer jungen Frau in Candidasa erfuhr ich, daß in der Schule aber nur 6 Wochen englisch gelehrt wird. Wir fuhren weiter und der Weg, der nur teilweise mit Asphalt befestigt war, wurde immer steiler. Innerhalb von kürzester Zeit befindet man sich in schwindelerregenden Höhen. Der Weg war natürlich gesäumt von Palmen und dergleichen. Einem Urwald gleich hängt der Berg voll davon. Zwischendurch sieht man kleine Siedlungen mit Bretterhäusern mitten im Dschungel.
So etwas hatten wir noch nie gesehen. Rechts ging es steil den Berg hinauf und links hunderte Meter in die Tiefe. Der Wege wurde auch noch immer schlechter und mein Moped gab fast den Geist auf, als der Anstieg immer steiler wurde. Die Teile hatten zwar 100ccm und fuhren über 100km/h, aber hier waren sie an ihre Grenze gestoßen. Teilweise mußte ich das Moped schieben, da der Motor dermaßen überhitzt war. Da endlich kamen wir an einer Bergkuppe an. Ein wunderbarer Blick auf Padangbai belohnte unseren Mut. Hier oben so fern der Realität. In einem kleinen Dorf (ich nehme mal an es war Duda) fanden wir ein kleines Restaurant mit freundlicher Bedienung. Bei einem scharfen Sambal Goreng mit Garlic (Knoblauch) hatten wir einen traumhaften Ausblick auf die Bucht um Padangbai. Einfach nur spitze!
Einen Tag besuchten wir noch Volker zuhause. Ein schönes Häuschen hatte er sich da erbaut. Leider starb Volker 2005 nach einem schweren Motorradunfall. Nur die Besten sterben jung. Wir werden dich vermissen